Neuer Klimaschutzmanager Dr. Ulrich Schwarz

Wertschätzung für Umwelt von Kindesbeinen an

Dr. Ulrich Schwarz
Dr. Ulrich Schwarz setzt als Klimaschutzmanager auf einen guten Erfahrungsaustausch mit den Nachbarkommunen.

FILDERSTADT. Ich war schon immer umweltbewusst“, sagt der neue Filderstädter Klimaschutzmanager, Dr. Ulrich Schwarz, und lächelt verschmitzt. In einer Familie mit landwirtschaftlichem Hintergrund groß geworden, wurde ihm schon früh Wertschätzung für die Umwelt vermittelt. An seiner neuen Wirkungsstätte möchte er vor allem den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie voranbringen und verstärkt das Bewusstsein für den Klimawandel in der Filderstädter Bevölkerung wecken.

Ulrich Schwarz hinterfragt auch das eigene Verhalten in Bezug auf seinen CO2-Fußabdruck kritisch. Ein E-Auto besitzt er aktuell zwar nicht, dafür legt er den Weg von Leinfelden-Echterdingen, wo er mit seiner Familie wohnt, nach Plattenhardt ins Umweltschutzreferat mit dem Rad zurück. Auch wenn es darum geht, längere Strecken zurückzulegen, nutzt der 45-Jährige gerne Fahrrad oder E-Bike. Auf dem Dach seines Zuhauses kommen Wärmekollektoren zum Einsatz und ins Flugzeug steigt er möglichst nicht. Schon früh ernährte sich Schwarz vegetarisch: „Ich habe in meiner Schulzeit am agrarwissenschaftlichen Gymnasium in Nürtingen damit angefangen, fleischlos zu essen“, erzählt er. „Bewusste Ernährung ist etwas, das ich sehr wichtig finde“, bekennt der Vater von drei Kindern, der in seiner Freizeit gerne liest und kocht.

Biogeophysik-Promotion an der Uni Hohenheim

Die Studienzeit, die Ulrich Schwarz an der Technischen Universität in Braunschweig begann und an der Universität in Bayreuth mit einem Diplom für Geoökologie abschloss, führte ihn noch näher an die Umweltwissenschaften heran: „Die Geoökologie bietet bei den Naturwissenschaften von allem ein bisschen“, erklärt der Klimaschutzmanager. Das Fachgebiet beschäftigt sich unter anderem mit den Gründen und Folgen aktueller Umweltprobleme, auch mit dem vom Menschen gemachten Klimawandel, dem fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt, mit Schadstoffwirkungen in Böden und Gewässern und dem generellen Wandel der Landschaften und ihrer Ökosysteme. Ulrich Schwarz interessierte sich besonders für den Teilbereich Biogeophysik und setzte nach dem Diplom noch eine Promotion an der Uni Hohenheim über Kohlenstoffdioxid-und Stickstoffflüsse im Boden drauf. Die Erfahrungen aus dieser Zeit und während eines Studienaufenthalts in China haben ihm vor Augen geführt, wie verletzlich die Natur ist und wie wichtig es ist, sich für ihren Schutz einzusetzen.

Intensive Beschäftigung mit European Energy Award und FilGewerbeGrün

In den vergangenen zwölf Jahren arbeitete Ulrich Schwarz unter anderem als Prüfleiter für ein Auftragsforschungslabor bei Pforzheim, dort war er zuständig für die Risikobewertung von Chemikalien. „Wir sind der Frage nachgegangen, wie sich eine Substanz auf die unmittelbare Umwelt, auf die Pflanzen selbst, aber auch auf andere Lebewesen wie Bienen oder Fische auswirkt“. In seiner neuen Funktion als Klimaschutzmanager möchte er seinen Teil zur Wärmewende beitragen: „Über die Wärmeplanung können wir die Abkehr von fossilen Energien im Gebäudeenergiebereich voranbringen“, ist er überzeugt. Auch möchte er dem Photovoltaik-Ausbau in Filderstadt „einen Schub geben“ und zudem die stark nachgefragte Förderung von Balkonkraftwerken weiter fortsetzen.

Zu den weiteren Themen, mit welchen sich Ulrich Schwarz besonders intensiv beschäftigen wird, zählt die Etablierung des European Energy Awards in Filderstadt, der dafür Sorge tragen soll, die vielen gesetzlichen Vorgaben sowie selbstgesteckten Ziele zum Klimaschutz auf eine Linie zu bekommen und systematisch abzuarbeiten. Außerdem will er sich dem Projekt FilGewerbeGrün, der Durchgrünung von Gewerbegebieten als Klimaanpassungsmaßnahme, der weiteren Breitstellung von Energieberatungsterminen durch die Verbraucherzentrale und dem Ausbau von Förderprogrammen widmen. „Grundsätzlich möchte ich Maßnahmen umsetzen, bei denen ich relativ leicht viel bewirken kann“, lautet die Maxime des neuen Klimaschutzmanagers, der auch auf die Zusammenarbeit und den Austausch von Erfahrungen mit Klimaschutzmanager*innen aus den Nachbarkommunen setzt. Hier gebe es viele gute Ansätze, wie man in Sachen Klimaschutz künftig mit vereinten Kräften wirksam an einem Strang ziehen könne. (blu)