Kunstschule startet ins neue Semester

„Kreativ sein ist in jedem Alter möglich“

FILDERSTADT. Die Kunstschule Filderstadt (KSF) startet mit neuem Programm in die Herbst-/Wintersaison 2023/2024. Aus insgesamt rund 180 Kursen können sich Interessierte das passende Angebot auswählen. Stolze einhundert Kurse gibt es für Erwachsene, knapp 80 für Kinder und Jugendliche. Da ist für jede(n) etwas Passendes dabei, also schnell anmelden!

Es gibt Kurse für Groß und Klein, Jung und Alt, Anfänger*innen oder Fortgeschrittene, ob fortlaufende Kurse, Schnupperstunden oder Intensiv-Workshops, Bildende oder Darstellende Kunst, verschiedenste Maltechniken oder Fotografie: Im Programm der Kunstschule wird jede(r) fündig. Das Angebot ist riesig.

Für Kinder ab zwei Jahren

Für Kinder gibt es ein breites Angebot in der Kunstschule. Bereits die Kleinsten ab zwei Jahren werden mit „Kritzelkratzel-Kunst“ an das Thema Kreativität herangeführt. Geeignet ist dieser Kurs für (Groß)Eltern, die in der Übergangsphase zum Kindergarten gemeinsame Zeit mit ihren (Enkel)Kindern bei künstlerischem Gestalten verbringen möchten. Konnten die Kurse zu Corona-Zeiten nur mit wenigen Teilnehmenden besetzt werden, können nun wieder sechs Kinder mit jeweils einem Erwachsenen teilnehmen. Bei einigen anderen Angeboten für die Jüngsten dürfen es sogar acht Kinder sein. „Wir sind froh, dass wir nun wieder mehr Teilnehmende begrüßen dürfen“, betont Manuela Kallinger vom Leitungsduo der Jugendkunstschule. „Der Bedarf ist da und steigt stetig!“ Deshalb freut sie sich besonders, dass auch im WIE in Sielmingen (Wielandstraße 8) das Kursangebot erweitert werden konnte.

Für Kinder im Grundschulalter hat die KSF ein buntes Programm im Portfolio. Da gibt es die „Werkstatt für künstlerisches Gestalten“, in der die jungen Künstler*innen Gespräche über ihre Werke führen können – so soll der eigene Stil entwickelt werden. Kallinger betont: „Uns liegt an einer längerfristigen Zusammenarbeit, die es den Kindern ermöglicht, ihren eigenen Stil zu entwickeln.“ Schon mal eine Maske für Halloween selbstgemacht? Im Kurs „Masken für Halloween“ ist dies möglich. Fortgeführt wird auch die „Werkstattreihe Künstler*innen und Tüftler*innen“. Hier steht im neuen Semester die französische Künstlerin Niki de Saint Phalle mit ihren Nanas im Mittelpunkt. Wer sich nicht auf Wochen hinaus festlegen möchte, kann bei der Kunstschule auch schnuppern. „Wir haben einige niederschwellige Angebote mit nur einem Termin“, erklärt KSF-Leiter Ali Schüler. So könne ausprobiert werden, in welchen Bereichen man kreativ sein wolle.

Nach wie vor sehr begehrt bei Kindern ab acht Jahren sind Kurse, in denen sie etwas bauen können, etwa einen Putzroboter, einen Elektromotor oder einen Viertaktmotor.

Ganz neu ist das „Malen mit dem Farbpiano“, welches an der Kunstschule für verschiedene Altersklassen angeboten wird. Dabei wird der „Malort“ zum Kunstwerk. Das Farbpiano ist ein Paletten-Tisch, der im Zentrum des Raums steht und mit 20 Farben und verschiedenen Pinseln bestückt ist. Die Künstler*innen malen in sehr kleinen Gruppen, stehend, ganz frei an der Wand auf großen Papieren. Bei Bedarf können diese in alle Richtungen erweitert werden – so entstehen riesige Malflächen. Begründer des fantasievollen Malexperiments ist der Pädagoge Arno Stern, der diese Technik nach dem Zweiten Weltkrieg in der Arbeit mit Waisenkindern in einem Pariser Vorort entwickelte.

Kreativ sein in den Schulferien

Die Kunstschule bietet neben der Bildenden auch Kurse in der Darstellenden Kunst an. Ganz neu im Programm ist für Grundschulkinder „Theaterspiel und Märchen“ in den Herbstferien. Gibt es etwas Schöneres als Märchen spielen und sich verkleiden? Im Laufe der Ferienwoche erlernen die angehenden Jungschauspieler*innen die Grundlagen des Theaterspielens kennen. Gemeinsam werden dann kleine Aufgaben spielerisch bewältigt, und am Ende kommt ein eigenes kleines Märchen zur Aufführung. Auch beim Kurs „Recycling Kunst“ in den Weihnachtsferien steht das Theater im Vordergrund. Diesmal geht es um das Kulissenbauen aus Alltagsmaterialien wie Pappröhren, Krepppapier, Eierkartons und vielem mehr. Jede(r) kann hier seine eigene Märchen- und Theaterwelt gestalten und am Ende des Kurses sein Stück in der selbstgebastelten Kulisse vorführen.

Für Kinder bis zwölf Jahre besteht die Gelegenheit, in den Faschingsferien „Mit Pinsel und Bleistift kleine Kunstwerke zu erschaffen“. Die Kinder stimmen sich auf Linien und Farben ein, indem sie mit Musik im Raum tanzen: gerade und krumme Linien, in Gelb, Rot, Blau oder Grün: Musik und Farbe werden miteinander kombiniert, und es entsteht ein kleines Gesamtkunstwerk.

Breites Angebot für Jugendliche

Für Jugendliche gibt es ein breit gefächertes Angebot. „Die Nachfrage bei den älteren Kindern ist so groß, dass wir das Angebot ständig ausbauen“, freut sich Ali Schüler. Bei den Heranwachsenden ist es wichtig, individuell auf die Bedürfnisse einzugehen. „Die Kunstschule ist ein Ort des gegenseitigen Austauschs, eine Begegnungsstätte. Hauptsache, die Schüler*innen kommen raus aus den heimischen vier Wänden.“ Und dazu gibt es reichlich Gelegenheit. Nach Herzenslust sägen, bohren, leimen oder nageln können Kinder von zehn bis 14 Jahren beispielsweise im „Holzatelier“, und in der „Tonwerkstatt“ dreht sich alles das Material Ton.

Für Jugendliche ab zwölf wurde das Angebot an Zeichenkursen deutlich ausgeweitet. „Freies Zeichnen“ gibt es nachmittags oder abends an verschiedenen Tagen, sodass es sich flexibel in den Stundenplan einbauen lässt. Ob Porträts, Mangas oder Stillleben, alle Ideen sind hier willkommen. Unter Anleitung erfahrener Dozent*innen können die jungen Künstler*innen ihre Fähigkeiten im Zeichnen ausarbeiten und neue Ideen ausprobieren.

Wer sich für die Grundlagen von Linie und Farbfläche interessiert, kann in den Weihnachtsferien mit der freischaffenden Malerin Uta-Maria Köninger in die Welt von Picasso, Klee, Warhol und Yayoi Kusama eintauchen. Inspiriert durch diese Kunstbetrachtung können die Teilnehmenden ihre Lieblingsmotive entdecken und umsetzen: entweder ein konkretes Bild oder abstrakt. Auch für Jugendliche ab 14 Jahren gibt es mit „Szenisches Schauspiel“ einen Kurs in der Darstellenden Kunst in den Herbstferien. Wer sich für „die Bretter, die die Welt bedeuten“, interessiert, ist hier genau richtig.

Erwachsene: Angebote in allen Bereichen der Malerei

Für Erwachsene gibt es bei der Kunstschule Angebote für alle Bereiche der Malerei. Traditionell stehen am Anfang des Programms die Kurse des freischaffenden Filderstädter Künstlers Gyjho Frank. Er entführt die Teilnehmenden in die Welt des freien Malens und der Aquarellmalerei. Wer mit dem Künstler ins Gespräch kommen möchte, kann dies bei einem Besuch in seinem Atelier am 22. Oktober 2023 tun.

Acryl- und Aquarellmalerei sind Dauerbrenner an der KSF und das Angebot wird stetig ausgebaut. Ob vormittags, nachmittags oder als Intensiv-Workshop am Wochenende: Zu jeder Tageszeit findet sich ein Kurs im neuen Programm. „Besonders stolz sind wir, nach vielen Jahren wieder Carmen Campanini als Dozentin bei uns zu haben“, freut sich Ali Schüler. Sie biete sonntags mehrmals Acrylmalerei an.

Wer sich einmal an die Technik der Ölmalerei heranwagen möchte, ist bei „Ölmalerei am Wochenende“ richtig. Hier können Interessierte unter anderem entdecken, wie sinnlich sich Ölfarben beim Malen anfühlen. „Lebendige Strukturen – Malen mit Marmormehl“ ist eine Erweiterung der Malerei ins Plastische. Dabei wird eine Mischung aus Marmormehl und Acrylbinder eingesetzt. Beim Trocknen gerät das Material in Spannung, und es entstehen Risse und Brüche, die anschließend mit Farben gestaltet werden können. Eine außergewöhnliche Technik!

„Malen mit Beate Blankenhorn“ richtet sich an alle, die Freude an der Malerei haben. Im praktischen Arbeiten werden Grundlagen der Malerei, Bildaufbau, Komposition und Farbgebung vermittelt, und bereits vorhandene Kenntnisse können vertieft werden. Asien liegt nach wie vor im Trend, und daher gibt es ein verstärktes Interesse an japanischer Tuschmalerei. Babara Grupp verbindet in ihrem Kurs „Zenmeditation und Tuschmalerei“, Petra Friedrich bietet Kurse zu „Sumi-e“ und „Experimenteller Tuschmalerei“ an.

Einen breiten Raum im Programm nimmt der Bereich Akt und Porträt ein. Angeboten wird ein bunter Strauß verschiedener Kurse, sei es als Workshop, fortlaufenden Kurs oder Intensiv-Seminar. Die Dozent*innen Albrecht Weckmann, Walter Schüler und Patricia Gomeringer-Prestle arbeiten dabei immer wieder mit Modellen, bekleidet oder nackt, um die menschlichen Proportionen besser beschreiben zu können.

Ein neuer Schwerpunkt der KSF liegt im Bereich Druck und Siebdruck. Was unterscheidet Monotypie, Holzschnitt, Radierung und Siebdruck? Beim „Grafikspaß am Vormittag“ lernen Interessierte verschiedene Drucktechniken kennen. „Hochdruck und Tiefdruck – Klassisch – experimentell und in Kombination“: Im Kurs von Ing Ohmes steht das experimentelle Kombinieren der Druckverfahren im Vordergrund. Für experimentierfreudige Anfänger*innen und Fortgeschrittene gibt es „Monotypien mit Gelatineplatten“. Hier wird eine Gelplatte eingesetzt, um eigene Drucke mit verschiedenen Motiven und Mustern herzustellen. Dozentin Kerstin Ganser: „Achtung, das macht süchtig!“

Mit der Kamera Kunstwerke schaffen

Seit einiger Zeit ist auch der Bereich der Fotografie bei der Kunstschule verortet. Hier gibt es ein kleines, aber feines Angebot: „Porträtfotografie“, „Makrofotografie“ und „Experimentelle Fotografie“. Quasi Kunst mit der Linse anstatt mit Pinsel.

Die Angebote der Kunstschule sind sehr nachgefragt, oft werden lange Wartelisten geführt. Warten lohnt sich auf alle Fälle, es wird öfter mal der eine oder andere Platz frei. Also hartnäckig dranbleiben!

Die gedruckte Ausgabe des Programms fürs Wintersemester 2023/24 wird dieser Tage an alle Haushalte Filderstadts verteilt. Die Anmeldung ist auch online möglich unter: www.kunstschule-filderstadt.de. (ab)