Jahrestreffen des AK Asyl:

Flüchtlingsarbeit zeigt große Einsatzbereitschaft in Filderstadt

Das neue Konzeptteam des AK Asyl: (von links) Brigitta Reiner, Gerrit-Willem Obermann und Jens Fischer.

FILDERSTADT. Geflüchteten Menschen unterstützend zur Seite zu stehen und sie beim Ankommen zu begleiten, ist die Leidenschaft der Mitglieder des Arbeitskreises (AK) Asyl Filderstadt. Seit zehn Jahren engagieren sich zahlreiche Ehrenamtliche in verschiedenen Arbeitsgruppen. Jetzt hat im Bürgerzentrum Bernhausen nach drei Jahren Corona-Zwangspause das Jahrestreffen des AK Asyl stattgefunden.

Zu Beginn des Abends stellte sich das neue Konzeptteam des AK Asyl den Mitgliedern und Gästen vor. Nach dem Ausscheiden von Werner Weinmann, Hartmut Reinecker und Pit Knapp übernehmen künftig Brigitta Reiner, Gerrit-Willem Obermann und Jens Fischer die Leitung. „Wir freuen uns, mit Ihnen allen in den Austausch zu gehen“, begrüßte Brigitta Reiner alle Anwesenden.

Der AK Asyl setzt sich seit einem Jahrzehnt für die Belange der geflüchteten Menschen ein. Sie helfen beispielsweise in den Anschlussunterkünften, bei Behördengängen, bei der Job- oder Ausbildungssuche, bei der Anmeldung von Sprachkursen aber auch beim Kennenlernen der vielen Angebote vor Ort. Unterstützung erhält der AK Asyl dabei von der Schatztruhe in Bernhausen, von „BikeFix“ in Sielmingen sowie der Stadt Filderstadt.

„Unser Ziel für die Zukunft ist es, die Quartiersarbeit in den Stadtteilen gemeinsam mit der Stadt voranzutreiben“, sagte Jens Fischer. Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, laufen bereits die ersten Projektideen. Maryna Kuzmenko, Integrationsbeauftragte der Stadt Filderstadt, erzählte von Kunst- und Teilhabeprojekten, die aktuell mit Sozialarbeiter*innen sowie den Projektpartner*innen aber auch mit den Geflüchteten besprochen werden. Denn es sei wichtig, auch auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und diese miteinzubeziehen, so die Mitarbeiterin des Amtes für Integration, Migration und Soziales.

253 Geflüchtete gilt es unterzubringen

Christos Slavoudis, der Leiter des städtischen Amtes für Integration, Migration und Soziales, berichtete im weiteren Verlauf des Jahrestreffens über die aktuelle Situation der Geflüchteten in Filderstadt. Denn die Anzahl der Menschen, die Zuflucht in Filderstadt gesucht haben, steige stetig an. Der Aufnahmedruck auf die Kommunen wachse. Aktuell gäbe es im gesamten Stadtgebiet 25 Anschlussunterkünfte: davon acht in Bernhausen, neun in Bonlanden, zwei in Harthausen, eine Unterbringung in Plattenhardt und fünf in Sielmingen.

Laut der Aufnahmeverpflichtung des Landkreises Esslingen werden Filderstadt im Jahr 2023 insgesamt 253 Geflüchtete (145 aus der Ukraine und 108 aus anderen Herkunftsländern wie beispielsweise aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, dem Iran oder Irak) zugewiesen. „Momentan haben wir rund einhundert Menschen aufgenommen“, so Slavoudis.

Raum der Begegnung

„Wenn wir gemeinsam rudern, kommen wir an“, betonte Jens Fischer. Er sei stolz auf Filderstadt, dass die Bereitschaft die neu angekommenen Menschen zu unterstützen in der Großen Kreisstadt so viel Einsatzbereitschaft finde. Diese spiegele sich auf Stellwänden wider, die beim Jahrestreffen im Bürgerzentrum aufgebaut waren. Darauf zu sehen, einige Projekte die vom und mit dem AK Asyl auf die Beine gestellt wurden. Zum Bespiel der „Fünf-Uhr-Tee“, das Büro der freiwilligen Helfenden AG Asyl Bonlanden, „Wir trinken Tee und sprechen Deutsch“, die Hausaufgabenbetreuung oder der „BikeFix“. Unter dem Tagesordnungspunkt „Raum der Begegnung“ ließen die Anwesenden das Jahrestreffen gemütlich ausklingen. (ih)