Hauptsatzung geändert und Teilnahme am „European Energy Award“ beschlossen

Klimaschutz ist in Filderstadt jetzt „Chefsache“

FILDERSTADT. Der Schutz des Klimas ist derzeit eine der zentralen Herausforderungen auf allen politischen Ebenen. Aus diesem Grund hat kürzlich der Filderstädter Gemeinderat die Änderung der Hauptsatzung einstimmig beschlossen und somit den Klimaschutz zur „Chefsache“ erklärt – sprich diese kommunale Aufgabe Oberbürgermeister Christoph Traub als Stabstelle direkt zugeordnet.

Zum Klimaschutzteam der Stabstelle gehört auch Filderstadts neuer Klimamanager Dr. Ulrich Schwarz. Er hat – quasi als eine seiner ersten „Amtshandlungen“ – im Gremium die Teilnahme der Stadt am so genannten „European Energy Award“ (eea) beworben. Mit Erfolg. Der Gemeinderat folgte seinem Vorschlag. Damit verfügt Filderstadt künftig über eine Art „Klimamanagement-Tool“, in dem die verschiedensten kommunalen Klimaschutzaktivitäten kanalisiert – sprich gebündelt – werden sollen.

Zur Erklärung: Filderstadt „tanzt“ aus gutem Grund auf zahlreichen „Hochzeiten“ zum Schutz des Klimas: Die Große Kreisstadt verfügt beispielsweise über ein Klimaschutzkonzept, hat eine Klimaschutzresolution verabschiedet, ist dem Klimaschutzpakt Baden-Württemberg beigetreten und muss sich der Novelle des Klimaschutzgesetzes sowie der Klimafolgeanpassungsstrategie stellen. Aus diesem Bündel an Zielen und Verpflichtungen resultieren sehr vielfältige Aufgaben für die Kommune, die koordiniert und zu einer einheitlichen Klimaschutzarbeit gebündelt werden müssen. Der „European Energy Award“ bietet hierfür ein „Management-Tool“ – ein passendes Werkzeug – an. Weitere Vorteile: Die externe Auditierung (Überprüfung) und Zertifizierung erhöhen zudem den Druck auf die angestrebte Umsetzung (Realisierung) der gesteckten Ziele in Sachen Klimaschutz.

eea-Programm ist umsetzungsorientiert

Beim eea handelt es sich um ein internationales Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsinstrument für den kommunalen Klimaschutz. Es ist ein Programm für eine umsetzungsorientierte Energie- und Klimaschutzpolitik in Städten, Gemeinden und Landkreisen. Die Vorgehensweise erfolgt in den Schritten: Analysieren – Planen – Durchführen – Prüfen. Spätestens nach vier Jahren wird ein externes Audit (eine Prüfung) durchgeführt. Erreicht die Stadt Filderstadt mindestens 50 Prozent der maximal möglichen Punkte, erhält sie den „European Energy Award“.

Der eea ist auch ein Instrument dafür, die politischen Gremien in die Klimaschutzarbeit miteinzubeziehen. Die Berichte der jährlichen internen Audits mit dem aktuellen Umsetzungsstand werden dem Gemeinderat zur Kenntnis vorgelegt. Dies sorgt für Transparenz gegenüber der Politik und der Verwaltung. Zudem ermöglicht dieses Werkzeug eine starke und fundierte Entscheidungsgrundlage für die kommunale Klimapolitik sowie einen Leistungsvergleich mit anderen Städten. (sk)